Sicherlich kennt Ihr auch die Überlegung, welches Navigationssystem soll ich denn zukünftig für mein Motorrad verwenden?
Ich habe mich derselben Frage gestellt. Mitte August habe ich für meine Triumph Bonneville T120 ein passendes Navigationssystem gesucht.
Für mich waren hierbei die nachfolgenden Kriterien wichtig:
- Form – und Stylingfaktor
- Navigation – und Trackingfunktion
- Einfache Bedienung
- Gute Ablesbarkeit
- Erstellung von Routen via Web-Browser und Synchronisation mit dem Navi
- Importfunktion von bestehenden GPX-Dateien
- Lange Batterielaufzeit
- Robustheit
Diese Kriterien sind sicherlich auch dadurch geprägt, dass ich bereits über Jahre hinweg Garmin Geräte verwendet habe. Zuletzt benutzte ich das Garmin XT oder den Navigator VI (BMW) mit der Planungssoftware Basecamp.
Letztere Planungssoftware, welche von Garmin ja leider nicht mehr weiterentwickelt wird, hat mich dann auch bzgl. der Planung von Routen umdenken lassen.
Vor ca. 3 Jahren habe ich dann begonnen mit Kurviger bzw. myRoute App zu planen.
Was uns zum Form – und Stylingfaktor kommen lässt.
Ein Garmin, oder vergleichbares typisches Motorrad-Navigationsgerät an einer Triumph Bonneville, also einem klassischen Retro Motorrad zu betreiben, wäre aus meinem Blickwinkel heraus ein echter Stilbruch. Daher ist das Beeline Moto II mit dem puristischen Ansatz und dem kleinen Formfaktor eine echte Option.
Je nach Ausführung der Materialien gibt es das Angebot in Silber oder „Gunmetal Grey“. Es passt hervorragend zu einem Retro-Bike. Es trägt bei weitem nicht so auf.

oder so:

Den Kompromiss den man dabei aber eingehen muß, liegt natürlich Bauart bedingt, an der Größe des Bildschirms. Wer also eine umfangreiche Routenübersicht erwartet, wird mit dem Beeline Moto II keine Freude haben. Auch wer mögliche POI’s auf dem Display sehen möchte, wird enttäuscht sein.
Persönlich hat mich die minimalistische Darstellung auf dem Beeline Moto II angesprochen. Sie wurde gegenüber dem Beeline Moto I nochmals verbessert.
Die Navigation- und Trackingfunktion ist natürlich gegeben. Diese erfolgt via Bluetooth mit dem verbundenen Telefon. Das Beeline verbindet sich hierbei über die Beeline App.
Die Beeline App übernimmt hierbei die Steuerung und Navigation einer zuvor definierten Route.
Diese Route kann entweder direkt über die App mit der Auswahl eines Zielpunktes und mehrerer Wegpunkte definiert werden, oder über den Beeline Route Planner. Dazu aber später mehr.
Die Route wird anschließend mit dem eigenen Routen-Logarithmus von Beeline erstellt.
Hierbei habt Ihr die Auswahl zwischen „Schnell“ und „Fun“.

Der Logarithmus „Fun“ wählt hierbei eher eine kurvigere Strecke aus. Aus der bisherigen Erfahrung heraus, sind dies auch die deutlich schöneren Strecken.
Sofern Ihr eine Strecke / Tour nur aufzeichnen (Tracking) wollt, betätigt Ihr einfach den entsprechenden Button in der App.



Die Aufzeichnung / Track könnt Ihr dann später abspeichern und wieder verwenden.
Beim Routing könnt Ihr auf dem Beeline Moto II folgende Elemente auf dem Bildschirm erkennen:

Sobald eine Abbiegung ansteht, meldet euch das Beeline Moto II dies über die beiden integrierten Leuchtdioden. Diese sind auf der Stirnseite und informieren euch durch ein helles Blinksignal.
Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit sich via Sprachmitteilung informieren zu lassen.
Dies ist aber ein kostenpflichtiger Dienst, welcher zuvor freigeschalten werden muss.
Aktuell ist dieser nur auf Englisch verfügbar. Funktioniert aber sehr gut, so dass man sich beim Fahren voll auf die Straße und Umgebung fokussieren kann.
Nun zu den Bedienelementen auf dem Beeline Moto II.
Die Bedienung ist auch hier sehr simpel und praktikabel gehalten.
Es sind vier Druckpunkte (RockerTop 2- Tasten) vorhanden, welche über einen leichten Druck auf den z.B. oberen Rand aktiviert werden.
Haptisch ist dies, wenn man das Beeline am Fahrzeuglenker installiert hat, gut zu erfahren.
Je nach Zustand, also im Standby- oder im Routing-Modus, sind die Druckpunkte unterschiedlich belegt.
Beispielsweise wird das Beeline über den unteren Druckpunkt bei halten von mind. drei Sekunden ein-/ oder ausgeschalten. Mit dem oberen und unteren Druckpunkt kann man sich dann durch das Menü schalten:

Im Routingmodus wird zum Beispiel bei einem kurzen Druck auf den oberen Druckpunkt die unterschiedlichen Tourinformationen angezeigt:

Nochmaliger Druck zeigt die Geschwindigkeit und Kilometer an:

Weitere Informationen hierzu könnt Ihr auf den umfangreichen sehr guten Support Informationen von Beeline selber in Erfahrung bringen.
Die Ablesbarkeit der einzelnen Informationen ist natürlich auf einem Bildschirm wie nachstehend beschrieben begrenzt.
Ultrahelles IPS-TFT mit antireflektierender und hydrophober Beschichtung:
Größe: 1,45″ (36,8mm) Diagonale, 10cm Gesamtfläche. Auflösung: 412×412 (402ppi)
Gleichwohl ist diese mehr als ausreichend um eine Navigation und die damit verbundenen Informationen abzubilden.








Ein weiteres wichtiges Kriterium ist für mich, dass ich Routen über einen Webbrowser selber gestalten kann.
Hierzu bietet Beeline den eigenen Routenplaner an.
Dieser befindet sich aktuell noch in der Betaphase, funktioniert aber aus meinen bisherigen Erfahrungen sehr gut.
Mann kann eine detaillierte Route planen und über den Account mit seiner Beeline App auf dem Handy synchronisieren und später zum Routen aufrufen.
Das Kartenmaterial wird hierbei von Mapbox zur Verfügung gestellt.

Alternativ hierzu kann man aber auch bestehende Routen über die Beeline App importieren und zum Routen verwenden.
Nachteil hierbei ist aber, dass ich diese Routen innerhalb der App nicht mehr verändern kann. Also einzelnen Wegpunkte löschen oder neu definieren!
Hat man aber seine zu fahrende Route vorher geprüft und für gut befunden, ist dies eine sehr gute Möglichkeit auch Routen von z.B. myRoute App, Kurviger oder Calimoto zu verwenden und dies über das Beeline Moto II darzustellen.
Somit ist das Kriterium eine Import-Funktion von bestehenden GPX-Dateien auch gegeben.
Zwischenzeitlich bin ich schon öfters danach gefragt worden, ob es denn eine Offline-Navigation geben würde. Beeline schreibt hierzu auf seiner FAQ-Seite folgendes:
Routenplanung:
Um eine Route in der App zu planen, benötigt dein Telefon eine aktive Internetverbindung, entweder über mobile Daten oder WLAN. Sobald eine Fahrt in der Beeline-App geplant und gespeichert wurde, kannst du sie auswählen und fahren, ohne eine Internetverbindung zu benötigen.
Zum Importieren einer GPX-Datei im Routenmodus wird ebenfalls eine Internetverbindung benötigt.
Im Kompassmodus kannst du jedoch eine Fahrt planen oder eine GPX-Datei importieren und wie gewohnt mit der Navigation beginnen, auch ohne Internetverbindung. Das liegt daran, dass der Kompassmodus ausschließlich GPS-Daten verwendet und keine neue Route erstellt werden muss.
Navigation:
Beim Navigieren einer vorab geplanten Fahrt oder einer gespeicherten Route funktioniert das Moto II offline.
Das bedeutet, dass das Gerät dich weiterhin korrekt entlang der geplanten Route navigiert, auch wenn du kein Signal hast oder die Akkulaufzeit deines Telefons durch den Flugmodus verlängern möchtest.
Beachte jedoch, dass dein Telefon mobile Daten benötigt, wenn du von der Route abweichst und eine automatische Neuberechnung der Route wünschst. Sind mobile Daten deaktiviert, kann das Gerät dich nur zurück zur Stelle führen, an der du die geplante Route verlassen hast.
Die einzige Funktion, die offline bzw. ohne Datenverbindung nicht funktioniert, ist die automatische Neuberechnung der Route.
Bleibt für mich noch eine sehr wichtige Fragestellung:
Wie lange hält denn der integrierte Akku im Beeline Moto II, welcher sich via USB-C aufladen lässt unter realen Gegebenheiten beim Routing und wie robust ist das Gerät im Einsatz?
Laut Beeline soll der Akku über 14 Stunden halten.
Meine Erfahrungen damit waren, dass das Beeline Moto II mehr als 10 Stunden gehalten hatte, was für eine „normale“ Motorradtour deutlich ausreichend ist.
Zu beachten ist hierbei, dass man vier Helligkeitsstufen einstellen kann.
Sollte die Route doch mal länger dauern hat man ja auch die Möglichkeit, das Beeline via USB-C direkt mit dem Motorrad zu verbinden, oder mal kurz an eine vorhandene Powerbank oder bei einer Pause im Restaurant an die Steckdose zu stecken.
Robustheit:
Auf Grund des super Formfaktors kann ich natürlich das Beeline mal kurz vom Motorrad abnehmen und den Mount Everest besteigen.
Spass am Rande, aber das Beeline Moto II besteht je nach Ausführung das Hauptgehäuse aus einer Maschinengefertigten eloxierter Legierung mit CNC-Aluminium- Blende und der Rückseite aus einem ASA-Polymer. Es ist nach IP67 klassifiziert.
Die IP67-Zertifizierung definiert zum einen, dass das Gerät staubdicht ist, zum anderen den Schutz vor zeitweiligem Untertauchen bis maximal 1 Meter Wassertiefe für maximal 30 Minuten.
Ich denke das reicht aus, oder?
Die Technischen Daten zum Gerät, könnt Ihr euch auf der Website von Beeline anschauen.
Die Befestigung des Beeline Moto II kann über die mitgelieferte Befestigung vorgenommen werden.
Besser eignet sich aber aus meinem Dafürhalten das Moto II Bar Clamp Mount, da es deutlich stabiler mit dem Motorrad verbunden ist.
Fazit:
Das Beeline Moto II erfüllt meine oben formulierten Anforderungen vollumfänglich.
Ich möchte den Formfaktor des Geräts und die sehr gute Darstellung auf dem Bildschirm nicht mehr missen.
Das unauffällige Erscheinungsbild passt perfekt zu meiner Triumph Bonneville T120, wenn ich auf Tour bin.











Die dazugehörige Infrastruktur, wie Beeline App, Routenplaner und Sprachnavigation etc. befinden sich weiterhin im Ausbau, so dass auch hier die Unterstützung durch Beeline selber auch perspektivisch zunehmen wird.
By the way, das Beeline Moto II kann man natürlich auch zum Fahrrad fahren verwenden!
Der Support von Beeline ist ausgezeichnet, sollten mal Fragen über die sehr gut gestalteten Support Seiten hinaus gehen.
Für mich eine klare Kaufempfehlung.



Solltet Ihr Anmerkungen und Fragen zum Beeline Moto II haben, schreibt diese einfach als Kommentar.
Ich werde versuchen euch diese umgehend zu beantworten.