Wir verabschiedeten uns von den Stränden von Biarritz und schwangen uns entspannt auf unsere Motorräder.
Die Reise begann genauso ruhig und gleichmäßig wie wir es uns gewünscht hatten:
Mit sanften Kurven fuhren wir ostwärts, immer begleitet von den schimmernden Gipfeln der „atlantischen Pyrenäen“, die rechts von uns in der Ferne funkelten.
Der Flow war perfekt, als wir den ersten kleinen Pass, den Col d’Osquich, erreichten. Mit nur 500 Metern Höhe bot er uns bereits ein paar wunderschöne Aussichten – und das war erst der Anfang.



In der zweiten Hälfte der Etappe wurde die Strecke anspruchsvoller und forderte uns mehr.
Zunächst meisterten wir den Col de Marie-Blanque, der uns mit seinen letzten vier Kilometern, die fast 460 Höhenmeter in die Höhe schraubten, ordentlich ins Schwitzen brachte. Doch das war noch nicht alles. Der wahre Test kam mit dem Col d’Aubisque. Mit einer Höhe von 1.709 Metern und einer Strecke von rund 17 Kilometern, auf denen wir fast 1.200 Höhenmeter bewältigten, spürten wir den Anstieg richtig. Doch die Mühe lohnte sich – nach der Passhöhe wurden wir mit einem Panorama belohnt, das uns den Atem raubte.
Die Ostrampe des Aubisque führte uns durch die steilen Felswände des „Cirque du Litor“, einem faszinierenden Naturwunder, das uns wie ein lebendiges Landschaftskino verzauberte. Die Straße schmiegt sich eng an die steilen Felsen und bot atemberaubende Ausblicke, die uns immer wieder den Blick von der Straße ablenkten.



Die letzten Kilometer unserer Etappe führten uns schließlich am „Gave de Pau“, einem wilden Fluss, entlang, der uns direkt in den Wallfahrtsort Lourdes führte. Der Anblick der Stadt, die sich am Ufer des Flusses ausbreitete, markierte den gelungenen Abschluss eines unvergesslichen Tages.
Natürlich schauten auch wir uns das „Religiöse Disneyland“ an. Bitte versteht mich nicht falsch, aber es war wirklich erstaunlich, wie geschickt hier Menschen beeinflusst werden.














Für mich persönlich war dieser Besuch schwer zu fassen. Es war eine völlig neue Erfahrung, und nun wusste ich wenigstens, was es mit Lourdes auf sich hat. Ob man Lourdes besuchen muss, bleibt jedem selbst überlassen – das ist eine Entscheidung, die jeder für sich treffen muss.
Überblick über den Tourverlauf:
Fahrzeit inkl. Pausen: Ca. 6 Stunden
Strecke: 240 km
